Landesliga 2000/2001

Die Saison 2000/2001 begann natürlich in jeder Beziehung schön. Nicht nur der schon erwähnte Klassenerhalt gab dazu Anlass, sondern zuerst einmal das Fest. Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, dann ist das zwangsläufig ein „Riesen-Ereignis“, bei dem sich zahlreiche Gratulanten die Klinke in die Hand geben. Erster Gratulant war denn auch am 14. Juli 2000 der Bundesligist SC Freiburg, der im Rahmen der Saisonvorbereitung im Konstanzer Bodensee-Stadion antrat. Es war ein „logischer“ Gratulant, denn SC-Präsident Achim Stocker war schließlich ein Konstanzer Junge, 1935 hier geboren und die ersten 20 Jahre seines Lebens am Bodensee aufgewachsen. Er spielte erfolgreich in der A-Jugend des FCK und gestand im „Südkurier“-Interview: „...am FC Konstanz hängt immer noch mein Herz.“ Bernhard Müller brauchte also keine großen Überredungskünste, um den Erstligaverein aus dem Breisgau an den Bodensee zu lotsen. Etwa 2.000 Zuschauer besuchten die Begegnung, die mit einem standesgemäßen Freiburger 6:1-Erfolg endete. Für Begeisterung sorgte, dass Thomas Kokoska schon in der 3. Minute den FC Konstanz in Führung geschossen hatte.

 

Eine ganze Reihe sportlicher Aktivitäten umrahmte die Feierlichkeiten, am Waldheim war zudem ein Festzelt aufgestellt, doch das Glanzstück war die Jubiläums-Gala, zu der Lutz Grüneberg als 1. Vorsitzender am 28. Juli 2000 ins Insel-Hotel eingeladen hatte. Ein buntes Programm bot den Festgästen Kurzweil, eine Live-Band spielte zum Tanz auf, Bauchredner und eine Tanzgruppe wurden von Moderator Nik Herb angepriesen, ein hervorragendes Mahl wurde aufgetischt und in dem Anlass angemessenen Worten gaben die Festredner dem Jubilar die besten Wünsche mit auf den Weg.

 

Es folgte der sportliche Alltag und dieser schien sich seiner festlichen Verpflichtung vollauf bewusst zu sein. Der FC Konstanz wurde vor der Runde auf den Favoritenschild gehoben, konnte dieser Rolle aber erst mal nur eingeschränkt gerecht werden. Am 28. Oktober 2000 bescherte der Terminplan dem FCK das Heimspiel im Bodensee-Stadion gegen den Türkischen SV Konstanz. Das Besondere daran war, dass der FCK zu dieser Zeit Tabellenzweiter war mit fünf Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter. Den Platz ganz oben in der Tabelle nahm ausgerechnet der Lokalrivale ein, der in zwölf Spielen zwölf Siege eingefahren hatte, trainiert vom früheren FCKler Ralf Sommer. Sage und schreibe 2.200 Zuschauer feierten bei strahlendem Spätsommerwetter ein Fußballfest im Bodensee-Stadion, das beidseits auf dem Platz wie auf den Rängen von vorbildlicher Fairness geprägt war. Am Ende gewann der FC Konstanz verdient mit 4:2 Toren durch Treffer von Thomas Kokoska (2), Michael Kokoska und Gereon Bechinger. Die Gegentore erzielte Levent Tan. Bis zur Winterpause hatte man den Türkischen SV schon auf den 2. Tabellenplatz verdrängt und diese Konstellation sollte auch bei Saisonende bestehen. Mit sensationellen 81 (von 90 möglichen) Punkten und 95:21 Toren hatte sich der zu diesem Zeitpunkt dann schon 101 Jahre alte FC die Wiederaufnahme in die Verbandsliga erkämpft.

 

Eingesetzte Spieler: Gereon Bechinger, Michael Kokoska (je 30), Markus Höpfner, Manuel Klökler, Steffen Reuter (je 29), Rolf Blum, Miguel Castro, Thomas Kokoska (je 28), Dieter Lachetta (27), Thomas Krieg (26), Denis Ehmann (22), Miguel da Silva (21), Nicolas Michel (18), Daniel Märkl (17), Sascha Christl (16), Stefan Teufel (9), Markus Gläsle (7), Daniel Krupka (4), Tobias Hellenbock, Michael Maguhn, Manuel Reckziegel (je 2), Florian Seifriz, Alexander Wolkow (je 1).